Guten Tag, Wir sind sehr froh, dass ihr uns in dieser schweren Zeit unterstützt. Am Abend des 16. Februar wurden dem Staatsunternehmen Selidowugol 80,8 Mio. Griwna (ca. 2,4 Mio. Euro) überwiesen. Diese Gelder ermöglichten es, den Bergarbeitern den Lohn für Dezember 2017 auszuzahlen. Zwei Tage zuvor hatten die Kumpel 25 – 26 % des Lohns für Januar (2018) erhalten. Doch in keiner der 4 Gruben des staatlichen Unternehmens läuft die Förderung und der Abtransport – auf der morgendlichen Versammlung haben die Arbeiter der ersten Schicht für die Weiterführung des Streiks gestimmt.
Der Vorsitzende der Gewerkschaftsorganisation auf Schacht ½ „Nowogrodowskaja“ Sergej Pawlow teilte dies den Journalisten mit. „Der Hungeraufstand in den Gruben von Selidowugol geht weiter, berichtete der Leiter der Gewerkschaft. „Zurzeit, 15 Uhr am 17. Februar (Red.) sind alle Teilnehmer der Protestaktion zu ihrem Betrieb gegangen, bei jedem gibt es ein Streikkomitee. Heute hieß es auf der Versammlung, dass eine einmalige Überweisung der Löhne nicht alle unsere Probleme lösen kann. So lief am 7. Februar die Frist für die Zahlung der Januarlöhne aus. Das zeigt, dass der Zeitplan für die Auszahlung der Löhne bereits für Januar nicht eingehalten wird. Außerdem verliert die Verwaltung des staatlichen Unternehmens kein Wort über die Erhöhung der Tariflöhne – aber das ist eine unsrer Forderungen.“ Nach den Worten von Sergej Pawlow wollen die Arbeiter von Selidowugol den Streik bis einschließlich Montag fortsetzen (= 19. 2.) Die Beendigung wird von den Ergebnissen der Verhandlungen der Delegation aller Gruben des Unternehmens und der Führer der Branchengewerkschaften mit dem Ministerium für Öl, Energie und Kohle abhängen. Die Bergarbeiter rechnen auch mit einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten der Ukraine, Wladimir Groisman. „Es sieht danach aus, dass in den Gruben nicht gearbeitet wird, bis die Delegierten der Belegschaften in Kiew waren und Ergebnisse aus den Verhandlungen im Ministerium und im Kabinett der Minister erhalten haben“, schrieb heute der Vorsitzende der Unabhängigen Gewerkschaften der Ukraine Michail Wolynez in Facebook. „Die Leute fordern den Lohn für Januar dieses Jahres, den das Unternhemen ihnen schuldig ist. Für die letzte Periode wurden die Steuern und die Beiträge für den Fonds für Sozialversicherung und in die Rentenversicherung nicht in vollem Umfang eingezahlt, was sich ebenfalls auf die soziale Lage der Beschäftigten auswirkt. Auch Krankenhausausgaben werden nicht rechtzeitig erstattet. Die Kollegen können nicht rechtzeitig in Rente gehen und verlieren ihren Status als Krankenversicherte. Eine weitere Forderung ist die vollständige Bezahlung der ausstehenden Löhne und ihre Erhöhung. In den Gruben Kotlarjewskaja und 1/3 Nowogrodowskaja wird außerdem die Rückgabe der Flöze in staatliches Eigentum gefordert.“
Erinnern wir uns: die Kumpel von 4 Gruben des Staatsunternehmens Selidowugol – Nr. 42 Kurachowskaja, 1/3 Nowogrodowskaja, Ukraina und Kotljarewska – begannen am 14. Februar einen spontanen Streik. Die Arbeiter fordern die rechtzeitige und vollständige Auszahlung der Löhne, die Erhöhung der Lohntarife, die staatliche Unterstützung der Kohlebranche und die Rückgabe der Kohlevorrät , die in private Hände übergeben wurden.
So sehen wir, dass das Jahr 2018 in der Ukraine mit einer neuen, mächtigen Welle der Bergarbeiterbewegung begonnen hat. Diesmal gingen als Avantgarde die Bergarbeiter des staatlichen Unternehmens Selidowugol voran. Mit jedem Mal werden die Bergarbeiterkämpfe in der Ukraine mächtiger und immer besser organisiert. Allmählich entwickelt sich die Koordinierung zwischen den den Bergarbeitern der verschiedenen Regionen der Ukraine – von der Westukraine (Krasnoarmejsk-ugol_ Volyn-ugol) bis zum Dongebiet im Osten der Ukraine (Selidow-ugol). Das Zentrum der Ukraine mit dem privaten Konzern Pawlograd-ugol erhebt sich auch zum Kampf für sein Recht auf die Gründung einer wirklich unabhängigen Gewerkschaft. Die Bergarbeiter der Ukraine sind in der letzten Zeit zu einem wichtigen Bestandteil der weltweiten Bergarbeiterbewegung geworden. Der Aufruf zur Solidarität mit den ukrainischen Bergarbeitern steht auf der Tagesordnung! Es lebe die internationale Bergarbeiter- und Arbeitersolidarität! Adressefür Soldiaritätserklärungen: zpratsy@ukr.net
Zur weiteren Info:(aus dem Internet) Die Bergarbeiter verbinden den Streik mit kämpferischen Kundgebungen. Es wird berichtet: Die Glut der Bergarbeiter steigt. Es hungern nicht nur die Kumpel selbst, sondern auch ihre Familien.“ Sie sind sehr entschieden. Als das staatliche Unternehmen erklärte, wer nicht einfährt wird entlassen, stoppten sie die Busse zu den Gruben, so dass die Bergarbeiter gar nicht einfahren konnten. Sie stehen an den 4 Gruben Streikposten, Tag und Nacht, und das Frostgraden und Schnee. Sie haben Zelte vor den Gruben und vor der Verwaltung des Unternehmens aufgebaut. (Nachrichten vom 16. und 17. Februar).